Steigende Energie- und Produktionskosten, Fachkräftemangel und Inflation sind längst in der Popkultur angekommen. Die Folgen in der Konzertbranche sind Artists, die sich das Touren nicht leisten können und Konzertbesucher*innen, die Tickets nicht bezahlen können.
Das bedeutet, dass die Konzertlandschaft an Vielfalt verliert.
Auch das Produzieren von Popkultur lebt davon, niedrigschwellig zu sein, denn: Die egalitäre und zukunftsgerichtete Kraft der Popkultur besteht nur, wenn die Kunst das Kunstmachen finanziert. Nur so ist ihr Zugang frei für alle gesellschaftlichen Schichten.
Das ist und wird für jene, die Popkultur produzieren schwer.
Der Musikkonsum hat sich in den letzten Jahren folgenreich verändert: Die Musikindustrie hat 2023 so viel Geld wie nie zuvor erwirtschaftet – vorrangig im Bereich Streaming und der digitalen Musikverwertung. Dieser Teil des Musikmarktes wächst, ohne dass Künstler*innen mitwachsen, denn an Ihnen geht der Großteil der Einnahmen vorbei. Musik aufzunehmen und zu veröffentlichen ist so einfach wie nie – sich davon zu finanzieren aber schwer. Weniger als 1% aller Künstler*innen auf Spotify können von den Einnahmen durch Streaming leben und Musiker*innen können trotz millionenfacher Streams die Aufnahmen der Songs nicht refinanzieren.
Wo es für Menschen aus der Popkultur sonst noch brennt: Bei der sozialen Absicherung und der zunehmenden Monopolisierung der Musikindustrie durch wenige große Firmen. Kurz: Der Popkultur droht der Verlust ihrer Vielfalt – bei jenen, die sie herstellen und bei jenen, die sie erleben. Dabei ist Vielfalt ihre größte Superkraft.